Skip to main content

Wie funktioniert ein LNB?

Um die Funktionsweise eines modernen LNBs zu verstehen und nachvollziehen zu können, muss man zunächst einen tieferen Blick auf das eigentlich zu transportierende Signal werfen. Die TV-Signale werden vom Satelliten (in Deutschland meist Astra) in zwei unterschiedlichen Frequenzbereichen gesendet. Diese sind:

  • Low-Band : 10,7 – 11,7 GHz
  • High-Band: 11,7 – 12,75 GHz

Hinzu kommt, dass die Signale, die vom Satelliten zur Erde gesendet werden in zwei verschiedenen Polarisationen ausgestrahlt werden. Man spricht hierbei von vertikaler und horizontaler Polarisation. Der Grund ist einfach: Mit Hilfe der Polarisation können pro Frequenz mehr Signale (bzw. Daten also TV-Sender) übermittelt werden. Daraus folgen vier maximal mögliche Schaltungen bzw. Schaltzustände:

  • High-Band / horizontal
  • Low-Band / horizontal
  • High-Band / vertikal
  • Low-Band / vertikal

Im Low-Band wurden früher alle analogen TV-Programme übertragen. Ältere LNBs, die nur das Low-Band umsetzen konnten, mussten spätestens seit April 2012 auf Universal-LNBs umgerüstet werden. Nur so kann der Empfang der Digital-Programme gewährleistet werden. Die heute verwendeten Universal-LNB werden zwar häufig als „digital“ oder „digitaltauglich“ bezeichnet, jedoch verarbeitet der LNB selbst keine digitalen Signale. Digitalisiert werden hierbei lediglich die Bild- und Tonsignale der TV-Programme. Der Unterschied zu älteren LNBs ist der Empfang des Frequenzbereiches des High-Bandes.

Wie genau funktioniert der LNB und was leistet er?

Herabsetzen der Frequenz

Der LNB muss die hochfrequenten Signale, die vom Satelliten gesendet werden, in eine niedrigere Frequenz übersetzen. Das wird notwendig, weil der Bereich der Satellitenfrequenz (10,7 – 12,75 GHz) zu hoch ist, um die Signale über ein gewöhnliches Koaxialkabel weiterzuleiten. Durch die Dämpfung bei dieser Frequenzhöhe, würde das Signal den Receiver nicht in ausreichender Stärke erreichen. Der LNB setzt die Frequenz herunter auf einen Bereich von 0,95 – 2,2 GHz. Diese als Zwischenfrequenz bezeichneten Signale, können dann über das Kabel problemlos an den eigentlichen Empfänger, den Receiver, übertragen werden.

Verstärkung des Signals

Um die Signale in ausreichender Stärke oder Intensität (man spricht von „Pegel“ oder „Signalpegel“) an den Receiver zu übertragen, wird das Signal im LNB verstärkt. Der Pegel wird dabei in Dezibel (dB) angegeben. Die meisten Receiver haben eine Anzeige des Signalpegels (meist in Prozent) in ihre Software integriert, so dass man diesen Wert sehr gut selbst kontrollieren kann.

Umschalten zwischen den Polarisationsebenen und Frequenzbändern

Auf den oben erwähnten 4 Schaltungen bzw. Kombinationen aus Polarisation und Frequenzband werden die unterschiedlichen Sender übertragen. Der Receiver ruft dabei einen bestimmten Schaltzustand auf, je nach gewünschtem TV-Programm. Beispiel: ZDF HD – Polarisation: horizontal, Frequenz: 11,362 (Low-Band). Zur Umschaltung der Polarisation wird vom Receiver eine bestimmte Spannung (zwischen Innenleiter und Schirm im Kabel) angelegt. Das Frequenzband wird umgeschaltet durch das Aussenden einer bestimmten Frequenz durch den Receiver.