Satfinder
Hat man die Sat-Anlage erst einmal aufgebaut und den Parabolspiegel und natürlich den LNB montiert, geht es an die Ausrichtung des Spiegels. Zunächst muss die Satellitenschüssel grob ausgerichtet werden. Dazu muss sie nach Süden zeigen und schließlich entsprechend des Satelliten, auf den man ausrichten möchte in der horizontalen- sowie in der Neigungsebene exakt eingestellt werden. Ein perfektes Hilfsmittel zur Ausrichtung und Feinjustierung ist ein Satfinder.
Mit dem Satfinder die optimale Position der Schüssel ermitteln
Es gibt grundsätzlich zwei Faktoren, die die Ausrichtung der Sat-Schüssel entscheiden und damit den Empfang von Sat-Signalen bestimmen. Zum Einen ist das die horizontale Ausrichtung (der so genannte Azimut) und zum Anderen der Neigungswinkel der Antenne (Elevation oder Höhenwinkel). Diese Werte werden in Grad angegeben und variieren je nach Satellit, den man empfangen möchte und den Standort der Sat-Anlage (in Hamburg müssen für den gleichen Satelliten geringfügig andere Werte eingestellt werden als beispielsweise in München). Zumindest den Neigungswinkel kann man oft direkt an der Schüssel (bzw. am Montagearm) ablesen und einstellen. Dennoch ist es oft nicht ganz leicht auf Anhieb die richtige Position zu finden. In den wenigsten Fällen, kann man direkt auf den Bildschirm und die Anzeige des Signals im Receiver schauen.
Hier kommt der Satfinder ins Spiel. Dieses kleine Gerät wird zwischen LNB und den Receiver angeschlossen und zeigt über den Ausschlag eines Zeigers oder auch mittels Darstellung in einem kleinen Display die Stärke des Signals. Manchmal sind es auch Leuchtdioden, die den Ausschlag anzeigen. Die meisten Satfinder verfügen zudem über ein akustisches Signal, das die korrekte Ausrichtung der Schüssel wiedergibt. Hinweis: Bei einem Unicable LNB muss der Satfinder zwingend am so genannten Legacy-Ausgang angeschlossen werden (also dem klassischen LNB-Ausgang und nicht am Unicable-Port), da sonst kein Signal am Satfinder gemessen werden kann.
Die einzelnen Schritte zur Ausrichtung der Schüssel mit einem Satfinder:
- Am LNB ein kurzes Verbindungskabel anschließen (meist im Satfinder-Set dabei)
- An dieses Kabel den Satfinder anschließen
- Am anderen Ausgang des Satfinders wird nun der Receiver angeschlossen
- Die oben beschriebenen Winkel kann man z.B. hier berechnen
- Zunächst den Neigungswinkel einstellen und diesen fixieren
- Nun die horizontale Ausrichtung vornehmen, in dem die Schüssel langsam gedreht wird. Dabei hat man natürlich den Satfinder im Blick
- Am Satfinder ist meist ein Regler zur Signaldämpfung integriert. Es ist empfehlenswert das Signal ein wenig runterzudämpfen, um den Ausschlag noch genauer steuern zu können
- Hat man den korrekten Satelliten gefunden und das Signal ist stark genug, sollten alle Schrauben festgezogen werden und der Satfinder kann vom Signalweg getrennt werden
Satfinder mit Display und Satellit-Anzeige
Mit dem „gewöhnlichen“ Satfinder mit analoger Anzeige, also einem Zeiger, ist es zwar möglich das Signal zu messen, aber zunächst mal wird lediglich das Signal duchgemessen unabhängig vom Satelliten. Das heißt im Zweifel hat man eventuell den falschen Satelliten angepeilt. Abhilfe schafft hier ein Satfinder mit Display und Satellitenerkennung. Hierbei wird der Satellit im Display angezeigt und erleichtert so insbesondere das Auffinden der Satelliten abseits des Standard-Satelliten Astra 19,2.
Andere Saffinder Hilfsmittel (Apps)
Natürlich gibt es heutzutage auch mit modernen Smartphones die Möglichkeit sich helfen zu lassen bei der Ausrichtung der Satellitenschüssel. Möglich machen das die inzwischen verbauten Sensoren wie GPS, Kompass und Gyroskop. Dabei wird über die Position die korrekten Winkel wie oben erwähnt berechnet und die Apps helfen dann bei der Ausrichtung und nutzen teilweise auch die Kamera, um die Position des gewünschten Satelliten auf das Kamerabild zu projizieren. Das ein oder andere mutet eher wie Spielzeug an, aber die Satfinder Apps funktionieren als Hilfsmittel ganz gut.
Ein Beispiel für solch eine Satfinder App für Android und iOS:
https://play.google.com/store/apps/details?id=com.esys.satfinder&hl=de
https://apps.apple.com/de/app/satfinder-mge/id1452671860
Braucht man einen Satfinder denn nun tatsächlich?
Natürlich lässt sich eine Satanlage gänzlich ohne die hier erwähnten Hilfsmittel ausrichten. Und gerade die eben angesprochenen Apps gibt es erst seit einigen Jahren. Es ist noch gar nicht so lange her, da gab es keine andere Möglichkeit als „von Hand“ auszurichten und dabei mit einem Helfer, der das Signal am Receiver bzw am Fernseher im Auge hatte vom Dach zu schreien. Das geht heute selbstverständlich weiterhin.
Allerdings ist insbesondere durch den Preisverfall der Geräte die Investition in einen Satfinder wie hier auf dieser Seite beschrieben eine überschaubare Sache und daher auch unsere Empfehlung.