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LNB schielend installieren

Im Zusammenhang mit dem Empfang von mehreren Satelliten wird immer wieder von einer so genannten „schielenden Installation“ gesprochen. Doch was ist das eigentlich genau und was muss man wissen und beachten, um die LNB schielend zu montieren und Programme von zwei oder noch mehr Satelliten zu empfangen? Dieser Artikel erklärt, worauf es dabei ankommt.

Wozu werden LNB schielend montiert?

Bei einer gewöhnlichen Single-LNB Sat-Anlage versucht man die Schüssel möglichst exakt auf den Satelliten seiner Wahl auszurichten. Dabei sollte sich der LNB möglichst exakt im Brennpunkt der Signale befinden, die vom Parabolspiegel reflektiert werden. Damit ist optimaler Empfang und die sogenannte „Schlechtwetterreserve“ gewährleistet.

Möchte man allerdings zwei LNB betreiben und die Programme von zwei unterschiedlichen Satelliten empfangen, sieht die Sache etwas anders aus. Logischerweise kann man den Spiegel und den LNB immer nur auf einen Satelliten perfekt ausrichten. Der zusätzliche Empfänger für den anderen Satelliten befindet sich dann durch die Ausrichtung des Spiegels nicht optimal im Brennpunkt. Die Empfangsstärke ist dann nicht mehr sehr hoch, aber ausreichend für den schielenden Empfang dieses Satelliten. Auf diese Art der schielenden LNB-Montage hat man Zugriff auf beliebige Programme von zwei Satelliten.

Worauf muss man beim schielenden LNB achten?

Der schielende Empfang von Satelliten ist immer ein Kompromiss und daher ist es üblich den jeweils leistungsstärkeren Satelliten schielend zu empfangen. Das bedeutet in der Praxis, dass man die Schüssel auf den (leistungs)schwächeren Satellit ausrichtet. Der zweite LNB empfängt die Signale des stärkeren Satelliten dann schielend und verfügt trotz dessen im optimalen Fall noch über genügend Schlechtwetterreserven.

Die in Deutschland am häufigsten vorkommende Konstellation schielend Satelliten TV zu schauen, ist die Kombination zwischen Astra 19,2 und Hotbird 13. Dabei wird die Sat-Schüssel auf Hotbird ausgerichtet (den stärkeren Satelliten also), während man Astra dann schielend empfängt. Diese Vorgehensweise hat sich in der Praxis durchaus bewährt und kommt häufig erfolgreich zum Einsatz.

Wie werden LNB schielend eingesetzt?

Um beim eben erwähnten Beispiel zu bleiben und Astra und Hotbird empfangen zu können braucht man eben zwei voneinander getrennte LNB. Nun gibt es zwei Möglichkeiten diese LNB zu montieren:

  • Möglichkeit 1: Einsatz eines Monoblock-LNB. Hier sind zwei Empfänger in einem Gehäuse integriert. Ebenfalls im Gehäuse enthalten ist der Diseqc Umschalter, der die Schaltung zwischen den Satelliten erst möglich macht. Der Vorteil liegt darin, dass man nur ein Teil an der Schüssel anbringen muss. Allerdings gibt es auch den Nachteil, dass der Abstand zwischen den LNB fest ist dadurch evtl. notwendige Anpassungen nicht möglich sind
  • Möglichkeit 2: Einsatz eines Multifeedhalters. Dabei werden zwei LNB auf einer Schiene montiert. Man ist hierbei frei, was die verwendeten LNB angeht (es muss nicht zwingend ein Single-LNB sein, falls man mehrere Receiver bedienen will oder per Multischalter entsprechend das Signal weiter verarbeiten möchte). Der Nachteil bei dieser Empfangsmöglichkeit ist der in Summe etwas höhere Preis für die Komponenten und die etwas aufwendigere Installation

Alternativen zur schielenden Sat-Anlage

Die naheliegende Alternative zur schielenden LNB Montage ist gleichzeitig auch die Unpraktischste. Denn man kann selbstverständlich für jeden Satelliten einen eigenen Parabollspiegel mit LNB installieren. Dann umgeht man auch den Kompromiss der schielenden, also weniger empfangsstarken Signalübertragung. Allerdings ist diese Lösung naturgemäß nicht gerade platzsparend und auch relativ teuer.

Das „Meisterstück“ in Sachen Mehrsatellitenempfang ist natürlich die Drehanlage. Dabei wird mittels eines Motors die gesamte Sat-Schüssel gedreht und dabei auf den gewünschten Satelliten ausgerichtet. Insbesondere bei etwas unkonventionellen Satelliten, stößt man mit dem schielenden Sat-Empfang eventuell an Grenzen, die sich nur mit einer Drehanlage überwinden lassen.